Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kreis Büdingen - S. 9

1914 - Gießen : Roth
Kreis Büdingen, bearbeitet von K. Heusohn. 9 bürg" aufs neue Knbauversuche mit der Rebe gemacht. Kls hausbeklei- dung trifft man sie jedoch in sämtlichen Orten des Kreises an. Die meisten Gemeinden erfreuen sich eines guten Wohlstandes, da fast alle über ansehnlichen Gemeindebesitz verfügen' doch ist die Zahl derer, welche staatlichen oder standesherrlichen Waldbesitz haben, keineswegs ge- ring. Dieser Waldreichtum gibt den Bewohnern allerorts lohnenden ver- dienst. Das Tannenholz wird vielfach im Kreise selbst verarbeitet oder geschält und nach den Kohlenrevieren an der Saar und Ruhr befördert, wo es als Grubenholz Verwendung findet, oder an Zellulosefabriken ver- kauft wird. Der größte Teil des Buchenholzes findet heute als Brennholz verwen- dung - die schönsten Stämme dienen jedoch als Werkholz oder werden als Eisenbahnschwellen gebraucht. Im Sommer durchstreifen Beerensammler die ausgedehnten Waldungen, um die hier wachsenden Erd- und Himbeeren*) zu suchen, welche dann im eigenen haushalte verwendet oder an die Gbst- Produktenfabriken geliefert werden. In den landwirtschaftlichen Betrieben herrscht überall der mittlere und kleine Grundbesitz vor. Daneben gibt es in sehr vielen Gemeinden Gutshöfe von ansehnlicher Größe, welche den verschiedensten Herrschaften gehören. In den meisten Fällen sind diese Höfe mit den zugehörigen Gütern an einen Landwirt in Pacht gegeben, und viele Leute der Umgegend finden hier als Arbeiter Beschäftigung; nicht selten werden aber auch fremde Arbeitskräfte herangezogen, fln solchen Grten ist aber von den Ortseingesessenen selten Land käuflich oder pachtweise zu erwerben, weshalb viele von ihnen der Industrie zugedrängt werden. Die Lage des Kreises, abseits der großen Verkehrsadern, der Flüsse und Hauptbahnen, bedingt es, daß die einhei- mische Industrie nicht in dem lnaße wie anderwärts zur Entwickelung kommen konnte, weshalb viele Rrbeiter**) — begünstigt durch bequeme Bahnverbindungen — in den Städten Frankfurt, Offenbach und Hanau Arbeitsgelegenheit und Verdienst finden. Im Kreise selbst hat nur die Eisen- gießerei zu Hirzenhain größere Ausdehnung angenommen. Einen guten Ruf genießen allerdings auch die kleineren Betriebe, wie die Wollspinnerei und Weberei zu Büdingen,' die Möbelfabriken und Bierbrauereien zu Nidda,' die Gbstproduktenfabrik zu Büdingen,' die Zandsteinindustrie zu Büdingen und Ortenberg; die Basaltwerke zu Ortenberg, Gber-Widdersheim, Lißberg, Gelnhaar, Düdelsheim, Ealbach, Rodenbach und Bingenheim, welche ihre Erzeugnisse als Pflastersteine und als Deckmaterial für Straßen- und Bahn- bau weithin verfrachten. *) Die Heidelbeere kommt im Kreise wenig vor. **) Hiis hainchen, Langenbergheim, Lorbach, Leidhecken, Mittelgründau, Oberau, Ranstadt, Rommelhausen usf.

2. Kreis Büdingen - S. 13

1914 - Gießen : Roth
Kreis Büdingen, bearbeitet von K. Heusohn. 13 Schon in den Jahren 930 und 942 wird ein Kloftcr zu Rodenbach ge- nannt, Ende des 10. Jahrhunderts ein solches zu Gber-lnockstadt gegründet, welches später in ein Kollegiatstift umgewandelt wurde. Infolge der Kreuz- züge machte sich ein frisches religiöses Leben überall in der Gegend be- merkbar, Kirchen entstanden, und neue Klöster wurden gegründet: So 1191 das Kloftcr Koitraösöorf bei Selters (anfänglich Mönchs-, seit etwa 1270 Nonnenkloster), 1260 das Tiftercienserklofter auf dem Haag bei Büdingen, welches 1274 nach Niedernhausen verlegt und Marienborn genannt wurde- 1268 entstand ein gleiches Nonnenkloster zu Engelthal bei Altenstädt' 1431 das Augustinerkloster zu Hirzenhain, welches 1439 geweiht wurde. Kußer- dem bestand schon 1187 das Grdenshaus der Johanniter zu Nidda, und an vielen Grten waren sogenannte ,,Bruderschaften" zur Pflege religiösen £e- bens entstanden. Hlle die erwähnten Klöster erhielten durch Schenkungen mit der Zeit bedeutenden Grundbesitz, und viele Flurnamen*) in den Ge- markungen de? Kreises geben noch heute Auskunft über die einstige Zu- gehörigkeit der Grundstücke zu den Klostergütern. Seit König Heinrichs I. Negierung (919—936) war es üblich gewor- den, neben den Burgen 'der Kaiser befestigte §tädte anzulegen. Dieses Bei- spiel ahmten später die Grafen und Herren nach. Zur Anlegung von Städten bedurften sie kaiserlicher Genehmigung, die ihnen in der Negel besonderer Verdienste wegen gern gewährt wurde. So erscheint Nidda 1234, Orten- berg 1266 als Stadt, und unter Kaiser Ludwig von Bayern erhielten Bü- dingen um 1321 und Wenings 1336 Stadtrechte.**) Diese Städte um- gaben sich mit festen Mauern, Türmen, Toren, Gräben und Wällen, er- hielten eigene Gerichte (,,Stadtgerichte") und besondere Verfassung, Markt- rechte und andere Vergünstigungen. Die Bürger übten sich in den Waffen und hatten in Fehdezeiten die Stadt zu verteidigen. In solchen Zeiten ge- nügten jedoch die befestigten Städte keineswegs zur Sicherheit einer Ge- gend. Denn selten kam es zu offenen Gefechten, es suchte vielmehr jeder seinen Gegner durch Überfall seiner Ortschaften, Wegnahme der Erntevor- räte und Viehherden, Beraubung seiner Kirchen und Klöster***) zu schädigen. *) Beispiele: ,Mosterkopf" bei Marienborn und die ,Marienbörner Wiesen" im Seemental unterhalb Büdingen. **) Der Drt Lißberg bekam erst viel später (1605) städtische Rechte. Bingen» heim erhielt 1357 durch Karl Iv. die Rechte der Stadt Friedberg, machte aber nie Gebrauch davon. ***) 1401 trieben die Dienstmannen von Hessen in der Hess.-Riainz. Fehde eine ganze Viehherde (Pferde und Rindvieh) von der Weide vor dem Städtchen Wenings weg nach Ulrichstein und Grünberg. In der „fuldischen Fehde" im Jahre 1464 über- fielen die feindlichen Söldner u. a. die Kapellen zu Hitzkirchen, Rinderbügen, Bind- sachsen, Kefenrod, Rohrbach, Bergheim und Eckartshausen und beraubten sie. 1568 und 1575 wurde das Kloster Engeltal durch den Besitzer der Burg zu Höchst überfallen und ausgeplündert.
   bis 2 von 2
2 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 2 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 2
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 2
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 2
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 1
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 1
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 1
70 0
71 0
72 1
73 1
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 1
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 0
3 2
4 0
5 2
6 4
7 0
8 0
9 0
10 0
11 2
12 1
13 2
14 2
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 12
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 2
33 2
34 1
35 0
36 1
37 0
38 0
39 1
40 2
41 0
42 0
43 1
44 0
45 3
46 0
47 1
48 0
49 0
50 0
51 0
52 3
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 3
63 0
64 0
65 0
66 32
67 0
68 0
69 1
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 0
77 0
78 2
79 0
80 2
81 5
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 2
90 0
91 0
92 0
93 8
94 2
95 2
96 1
97 2
98 0
99 3
100 0
101 0
102 0
103 0
104 0
105 3
106 2
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 3
115 0
116 0
117 0
118 0
119 1
120 0
121 0
122 1
123 0
124 0
125 0
126 0
127 2
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 6
134 0
135 0
136 0
137 1
138 0
139 0
140 1
141 0
142 17
143 2
144 0
145 1
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 1
156 1
157 0
158 0
159 1
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 1
171 0
172 1
173 0
174 0
175 1
176 0
177 2
178 0
179 0
180 0
181 0
182 1
183 12
184 0
185 1
186 0
187 1
188 6
189 0
190 0
191 0
192 1
193 0
194 1
195 0
196 0
197 0
198 0
199 2